1. |
Vogelschiss
02:58
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Alexander spricht sehr gern von Heldentaten
von zwei glorreichen Weltkriegen und der Leistung der Soldaten
für Führer, Volk und Vaterland kämpften ziemlich viele
und sie starben gern für verbrecherische Ziele
Alexander meint, dass man Leistung ehren muß.
Habe ich da was verpasst oder wie meint der Mann das bloß?
Lag Europa nicht in Trümmern? Haben wir nicht den Kein verloren?
Gab es für den GröFaZ nicht ganz furchtbar auf die Ohren?
Raubzüge und Feuersturm, Vernichtungsindustrie
Darauf soll ich stolz sein, Alex? Fick dich doch ins Knie!
Dein Platz in der Geschichte, das ist ganz gewiss
ist nun mal bekleckert von 'nem braunen Vogelschiss
Alexander Vogelschiss
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2. |
Abendland
04:04
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Senkt sich die Sonne übers Land
und steht zwei Finger überm Rand
des Horizonts, dann fällt sie ab die Tageslast
Und schaue ich dann wie gebannt
über die Dünen hinab zum Strand
gleiten im Abendrot die Segel, Mast an Mast
Hinter mir erwacht die Nacht
Kleene Kuh schläft, die Eule wacht
über Haus und Hof und Mann und Frau und Hund
Die Fledermaus mit lautem Piep
Verrät der Fuchs, den Hühnerdieb
und ich steck' mir noch 'ne Fluppe in den Mund
Stille senkt sich übers Land
leise rauschen Wellen am Strand
keine Menschen mehr zu sehen weit und breit
Ich ziehe meine Schuhe aus
denn heut Nacht schlaf' ich nicht im Haus
eine Decke reicht mir zur Gemütlichkeit
Ich liege unterm Sternenzelt
mach meinen Frieden mit der Welt
vergessen alle Zornigkeit und alle Wut
Ich atme aus und atme ein
warum kann es nicht ewig sein
dieses Loslassen tut einem so gut
Wenn mich die Dunkelheit umhüllt
hat sich mein Herzenswunsch erfüllt
dann senkt sich Ruhe in mein gleißendes Gemüt
in der kühlen Abendluft genieße ich den frischen Duft
der Freiheit, die schon tags darauf verfliegt
Die Freiheit, die tags darauf wieder verfliegt
Die Freiheit, die vor mir flieht
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3. |
Frohe Botschaft
03:39
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Ich würd' gern Frohe Botschaft bringen, ein Lied vom Frieden singen
von großen Heldentaten, viel Licht und wenig Schatten
Ich würd' gern mir erlauben, von den Reichen zu rauben
und es den Armen geben, so wie Robin Hood mal eben
Ich wünsche mir Weltkriege, wo kein Soldat mehr fiele
wo man, statt mit Handgranaten, scharf schießt mit Schweinebraten
und nach dem Essen dann steht Maddin, unser Schatz, am Darkroom an
um sich verwöhnen zu lassen, ja das könnte ihm so passen
Maddin könnte ins Strandbad gehen, anstatt sich zu zuzudröhnen
mit Kokain und anderen leckeren Sachen, obwohl das kann Spaß machen
nackig in der Sonne liegen und keinen Sonnenbrand kriegen
schöne Frauen weit und breit, nur im Eva-Kleid
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4. |
Trümmer
04:15
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Sirenengeheul weckt dich mitten in der Nacht
und reißt dich aus einem Traum
an einem Sonntagnachmittag im Park
lagst du unter einem Apfelbaum
Die Schuhe an, das Licht bleibt aus
nimmst du den Mantel von der Wand
die Tasche steht gepackt im Flur bereit
wird in den Luftschutzraum gerannt
Dicht gedrängt in Staub und Flackerlicht, jedem Einschlag folgt ein Schrei
die Angst hält dich fest im Würgegriff, mit den Träumen ist es jetzt vorbei
Draußen sinkt die Welt in Trümmer
rast ein Feuersturm durch deine Stadt
fremde Panzer rollen auf den Straßen und
walzen Apfelbäume platt
Es ist noch nicht so wirklich lange her
doch 'ne Ewigkeit vor alledem
da war die größte Sorge die es für dich gab
wie soll's mit deiner Karriere weitergeh'n
Und das Geschwätz der Nachbarn:"Was ist nur los mit dem?"
und der Stress mit den Kollegen, was würdest du jetzt dafür geben?
Draußen sinkt die Welt in Trümmer
rast ein Feuersturm durch deine Stadt
fremde Panzer rollen auf den Straßen und
walzen Apfelbäume platt
Jetzt sitzt du hier im Keller zwischen Wimmern, Weinen und Schreien
und du versuchst dich zu erinnern an den Park im Sonnenschein
Draußen sinkt die Welt in Trümmer
rast ein Feuersturm durch deine Stadt
fremde Panzer rollen auf den Straßen und
walzen Apfelbäume platt
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5. |
Sekte
03:24
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Hallo mein Freund du siehst so aus
als könntest du etwas ermutigendes hören
Du schaust so traurig, ich weiß ganz genau, was du jetzt brauchst
Du mußt dich nicht zerstören – NO
Hier findest du, was du schon so lange suchst
Erbauung aus unserem guten Buch
Egotuning und Versprechen auf gut Glück
lass den ganzen alten Rotz hinter dir zurück
Sing mit uns LALALALA LALALA
Hier gibt es Liebe und Verständnis, und Wir soviel du willst
Wir geben Lebenssinn und Zukunft, und ab und zu ein kühles Pils
und außerdem, was weiß ich, das wirst du dann schon sehen
vertraue meinen Worten, hier ist es einfach supi schön
Sing mit uns LALALALA LALALA
Komm zu uns in unsere Sekte
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6. |
Küchentisch
04:23
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Dort hinten am Küchentisch wurde die Revolution geplant
die Zeichen standen längst auf Sturm, fast als hätte man's geahnt
Befreiung aus der Knechtschaft, Unterdrückung und Kapital
versprochene Glückseligkeit, ein für allemal
Mit der Freiheit auf den Lippen brannte der Palast
und die Altvorderen wurden auf das Schafott geschafft
und damit es dabei bleibt und keiner es wagt
irgendetwas anzuzweifeln wird die Freiheit kurz vertagt
Und so ziehen die Schwadronen durch die Straßen, Tag und Nacht
sie sorgen für den Friedhofsfrieden im Blutrausch der Macht
Sicherheit heißt Ruhe, so trügerisch sie ist
scharen sich neue Ideen um den nächsten Küchentisch
Revolution
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7. |
Tiefschwarze Nacht
03:52
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8. |
Ach nee, lass mal
03:43
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So wie ich das seh', reift in mir die Erkenntnis,
dass das Leben viel zu kurz ist für Lug und Trug
was bringen die scheiß Spielchen außer Unmut und Bedrängnis
wenn man so tut als wär' man nicht gut genug
Ach nee, lass mal - ich bin gut so wie ich bin
Ach nee, lass mal - das ist nicht so mein Ding
Ach nee, lass mal - mach doch was du willst
Ach komm, gib mir lieber noch ein Pils
Ich bin nun mal kein Sportler und eher mäßig schlau
der Mittelpunkt ist nicht mein Platz, ich bin auch kein Haudrauf
finde selten gute Worte, der Smalltalk ist mein Feind
und wenn der Ton die Musik macht, bin ich wohl nicht gemeint
Ach nee, lass mal - ich bin gut so wie ich bin
Ach nee, lass mal - das ist nicht so mein Ding
Ach nee, lass mal - mach doch was du willst
Ach komm, gib mir lieber noch ein Pils
Ich steh' lieber etwas abseits und frag viel zu oft: Warum?
und weil ich so viel nicht versteh', fühl ich mich ziemlich dumm
strecke dich nach den Sternen und pflück sie vom Firmament
Du musst dich schon verbiegen, schließlich kriegst du hier nichts geschenkt
Ach nee, lass mal - ich bin gut so wie ich bin
Ach nee, lass mal - das ist nicht so mein Ding
Ach nee, lass mal - mach doch was du willst
Ach komm, gib mir lieber noch ein Pils
Wo bleibt eigentlich mein Pils?
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9. |
Schaleudertrauma
04:30
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Ich fahre mit dem Auto durch die Stadt
Bleifuß – euch mach ich alle platt!
Ellenbogen aus dem Fenster
das Kind da vorn stand direkt im Weg
Ist doch selber Schuld. Hol dich dich doch der Teufel
Schleudertrauma
Schleudertrauma – die ganzen Klamotten sind versaut
überall nur Blut, wer hat nur diesen Scheiß gebaut?
Schleudertrauma
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10. |
Sing-a-poor
03:30
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Durch seine Hände Arbeit wird man arm
doch Armut hat auch ihren Charme
am Minimum der Existenz
fühlt man sich nicht mehr ausgegrenzt
denn seit ich mir 'nen Job gesucht
bin ich Tag ein Tag aus gebucht
hab keine Zeit und oft kein Geld
ich opfer mich auf für die Welt
Ich weiß genau noch wie es war
als Arbeitsloser für ein Jahr
ich wartete, und zwar gespannt
auf Lebensunterhalt vom Arbeitsamt
man hatte Zeit und kaufte ein
'nen Plasma-TV aus Elfenbein
Kino, Konzert und Galerie
mir ging's so gut wie noch nie
Doch das ist alles lange her
so gut geht's mir schon längst nicht mehr
Ich bin jetzt nützlich, ich hab 'nen Job
und werde nur ab und zu gemobbt
und die Gesellschaft zollt mir Dank
warum bin ich wohl so selten krank
und läuft das Blut aus meinen Ohren
zum Arbeiten bin ich geboren
Als Sklave geboren, als Sklave gestorben
Sklave ein Leben lang
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11. |
Strand
07:30
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Angespült im Sonnenlicht glitzert stolz das alte Wrack
bar jeder Verkleidung und bis auf die Knochen nackt
es reckt die kahlen Glieder aus der Sandbank in den Wind
wie viele Leben über See gegangen und wie viele abgesoffen sind
Leise rauschen Wellen am Strand und die Erinnerungen blähen auf
an längst ausgeblichene Heldentaten, die hier eh niemand mehr glaubt
Gedanken finden Freiraum, zwischen Rippen fault Kelb und Tang
an denen einst die Hoffnung hielt wie die geborstene Bordwand
Klabauters eisiger Griff brach Masten, Kiel und Planken
er warf im Sturm sie auf ein Riff, wo sie mit Mann und Maus versanken
zwischen Felsen tief im Sand, in der Hoffnung auf ein Morgengrauen
enden Träume und Freiheitsdrang in brüchigem Gottvertrauen
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